Denkmalpflege

Im Zuge der Stadtsanierung in den 70er Jahren sind in der historischen Stadtmitte von Sendenhorst viele Gebäude abgerissen worden. Um so bedeutsamer war es, HausSIEKMANN der Nachwelt zu erhalten.

Der bis Mitte des 19. Jahrhunderts unter dem Namen "Schöckinghoff" bekannte Gebäudekomplex wurde 1991 als HausSIEKMANN zum Denkmal erklärt. Es besteht aus dem mehrfach umgebauten Fachwerkbau mit vorgeblendeter Giebelfassade aus dem Jahre 1882 und dem rückwärtig quer vorgelagerten zweigeschossigen Ziegelsteinbau, der um die Jahrhundertwende entstand.

HausSIEKMANN stellt ein herausragendes Einzelbauwerk dar, das in besonderer Weise die Lebensweise der Menschen in der Ortslage Sendenhorst dokumentiert und damit eine Bedeutung für die Geschichte hat.

Gleichzeitig kommt ihm aufgrund seiner zentralen Lage und der Tatsache, daß es den Sendenhorster Ortskern entscheidend mitprägt, auch eine hohe städtebauliche Bedeutung zu. Daneben sprechen auch künstlerische Gründe für eine Erhaltung des Gebäudes: Künstlerisch bedeutsam ist insbesondere der plastische horizontal und vertikal gegliederte Giebel auf der Südseite des Tennentraktes und die äußere Gestaltung des Villenteils. Die bauliche Vielfalt und die ortsbildprägende Lage des Gebäudekomplexes haben zu einer unverwechselbaren städtebaulichen Situation geführt.

Die Eintragung in die Denkmalliste war der erste wichtige Schritt, um HausSIEKMANN auch für zukünftige Generationen zu erhalten. So mußten z. B. die historischen Innen- und Außentüren aber auch - soweit möglich - die Böden erhalten und fachgerecht restauriert oder ersetzt werden. Die gleichen Vorgaben galten für die historischen Fenster. Ein weiteres Beispiel sind das Ständerwerk und die Hillen im Bereich der TENNE. Beides war komplett zu erhalten, um die alte Funktion auch bei der neuen Nutzung zu dokumentieren. Das Dach behielt seine alten Pfannen, die nach alter Dachdeckerkunst wieder mit Dokken neu verlegt wurden.

Die nunmehr abgeschlossenen Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten am gesamten Gebäudekomplex sind also maßgeblich von der Denkmalpflege beeinflußt worden. Der Abschluß der Arbeiten zeigt eine gelungene Verbindung zwischen alt und neu.

Die Eröffnung von HausSIEKMANN fand am 13. September 1998, dem "Tag des offenen Denkmals" statt.