So, 25.08.’24

Fratres Trio: „American Tempo“

Beginn 17:00 Uhr

Melodien, Rhythmus, Tanz, gerade und schräg, sentimental bis ausgelassen, voll harmonischer Spannung und im „American tempo“ mit dem Fratres Trio – Topvirtuosen der internationalen Klassikszene mit Feeling für Blue Notes und Swing.

Das Fratres Trio spürt der Musikrevolution vor 100 Jahren nach. Da kam in den USA der Jazz zur Blüte, eine neue „Unterhaltungsmusik“, die direkt in den Körper ging. Auch in den Metropolen Europas (er)füllte er die Nachtclubs – und die „Ernste Musik“ verwandelte sich durch ihn. Mit Gershwin entstand die spezifisch US-amerikanische Fusion aus Klassik und Jazz, und in Good Old Europe nahmen traditionell ausgebildete Komponisten charakteristische Stilelemente des Jazz in ihre Werke auf. Etwa Milhaud, der „nie verstanden (hat), wie man zwei verschiedene Sorten Musik – klassische oder moderne, ernste oder leichte Musik etc. – abgrenzen und festlegen kann. (…) Es gibt nur eine einzige Musik, und die kann man in einem Refrain im Kaffeehauskonzert oder in einer Operettenarie genauso gut finden wie in einer Sinfonie, einer Oper oder in einem Kammermusikwerk.“ Das Fratres Trio spielt „Klassiker“ aus jener Zeit: klassische Musik, die „Baumaterialien“ (Ravel) des Jazz verwendet, und Jazz-Standards, die für Violine, Saxophon und Klavier kunstvoll arrangiert sind: Infektiös.

Beschwingt eröffnet das Programm mit brasilianischen Rhythmen in Milhauds Fantasie, von der der Pariser Nachtclub „Le Boeuf sur le Toit“ seinen Namen hat. Im „Ochsen auf dem Dach“ trafen sich in den Zwanzigern führende Künstler und Musiker und jammten bis in den Morgen, woraus die Redewendung „faire le boeuf“ entstand. Auch Erwin Schulhoff „machte den Ochsen“ am Klavier und tanzte nächtelang in Clubs, lief heiß, lud sich mit Inspiration auf und nobilitierte in seiner Hot-Sonate das verruchte Modeinstrument Saxophon. Oder Poulenc lässt seine Nächte im Moulin Rouge in seiner „Einladung ins Schloss“ aufleben: eine Suite melodischer Tänze, Melancholie und Erotik, Polka und Tarantella. Am Schluss eine „Porgy and Bess-Suite“ mit Gershwins All-time-Hits, etwa „Summertime“.

Fedor Rudin: Violine
Guerino Bellarosa: Saxophon
Florian Noack: Klavier


Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klick auf die Play-Taste geladen. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google.

Fotos © Nikola Lund, Privat, Green Room Creatives

„American Tempo“ ist eine Veranstaltung des Summerwinds-Münsterland: HolzbläserFestival 2024. Kartenvorverkauf ausschließlich über den Ticketshop der GWK – Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit e.V. auf www.reservix.de